Pockenepidemie fordert viele Opfer
Announcement Date: 23. August 1736
1736 wurde Scherfede von einer schweren Blattern- bzw. Pockenepidemie getroffen. 51 Menschen starben im Dorf – bei damals rund 550 Einwohnern fast jeder Zehnte. Für die Gemeinschaft bedeutete das einen tiefen Einschnitt, denn hinter jeder Zahl stand eine Familie, ein Hof oder ein Handwerk, das plötzlich ohne Stütze war.
Die Pocken waren eine der gefürchtetsten Krankheiten ihrer Zeit. Sie verliefen hochansteckend, hatten eine Sterblichkeitsrate von bis zu 30 % und hinterließen selbst bei Überlebenden oft schwere Narben oder Erblindung. In ganz Europa forderten sie im 18. Jahrhundert jährlich Hunderttausende Opfer.
In Scherfede prägte die Epidemie das Dorfleben nachhaltig. Viele Familien mussten in kurzer Zeit Verluste bewältigen, Kinder wuchsen ohne Eltern auf und Betriebe blieben verwaist. Erst im 20. Jahrhundert gelang es, die Pocken durch Impfprogramme weltweit auszurotten.